„Ich bin in Weingarten aufgewachsen und meine Großeltern haben mich früh in die Berge mitgenommen. Ich lernte Langlaufen, Skifahren, Snowboarden, aber neue Herausforderungen mussten her. Dann habe ich das Richtige für mich gefunden: Telemark-Skifahren. Meine Mutter hat’s vorgemacht und nach einem Anfängerkurs bin ich irgendwie stecken geblieben. Beim Telemarken ist ja die Ferse des Skischuhs nicht fixiert, sondern nach oben frei beweglich. So kann man das Knie beugen und Ausfallschritte machen. Das macht viel Spaß und das Skifahren ist viel intensiver als mit Alpinski. Auch die Rennen mit Riesenslalom, Springen und Skaten sind abwechslungsreicher. Ich wurde immer besser und bald zu professionellen Probetrainings eingeladen.
In der Saison 2014/2015 fuhr ich mein erstes Rennen im FIS Telemark-Weltcup in der Nationalmannschaft, 2017 war ich schon unter den Top 10. Mein bestes Ergebnis war der 4. Platz beim Worldcup in Oberjoch im Februar 2017, als jüngster im Team. Zwei Wochen später wurde ich Fünfter beim Weltcup in Hurdal (Norwegen).
Im selben Jahr fing ich mein Lehramtsstudium in Freiburg an und plötzlich fehlte die Zeit zum Trainieren, ich stürzte ein paarmal und konnte mich nicht mehr wie früher durchbeißen. Also geht jetzt das Studium vor. Aber ich könnte mir vorstellen, vielleicht Trainer zu werden und in der Region zu bleiben. Denn in den ganzen Jahren des harten Trainings war meine Heimat immer mein Ruhepol vom Rennstress, hier konnte ich runterkommen.“