„Gleich nach der Schauspielschule, das war 1994, hat es mich von Ulm nach Ravensburg gezogen. Denn hier tat sich etwas in der Theaterszene, es herrschte Aufbruchstimmung und ich spürte beim Vorsprechen einen besonderen Geist. Hier, so war ich mir sicher, konnte ich etwas aufbauen. Denn ich wollte immer die Art von Theater machen, die ganz nah an den Leuten ist. Unser Theater hatte damals nur 80 Plätze. Da konnte ich jeder und jedem im Publikum ins Gesicht schauen. Das finde ich übrigens bis heute toll an Ravensburg: Die Stadt ist winzig. Noch nie habe ich in einer so kleinen Stadt gewohnt. Man kennt sich, ist miteinander verbunden, und ich habe hier schneller Leute kennengelernt, die mit Kunst zu tun haben, als in Ulm. Als ich mich dann auch noch in einen Ofenbauer aus Bergatreute verliebte, war klar, dass ich hier bleibe. 16 Jahre ist das jetzt her. Wegen der Liebe zog ich aufs Land, da ist es noch schöner als in der Stadt.
Die Schauspielerei lastet mich zu 50 Prozent aus, die anderen 50 widme ich der Theaterpädagogik. Dabei ist es extrem spannend, in einer Gegend zu arbeiten, in der es nicht alles zuhauf gibt. Theaterpädagogik im Schussental war Neuland. Ich arbeite in unseren Theaterclubs mit Kids aus verschiedenen Altersstufen, lasse sie kreativ sein und freue mich jedes Mal, ihre Erfahrungen und ihre Sicht auf die Welt kennenzulernen. Kinder haben Spaß daran, wenn ihre Meinung etwas zählt. Für mich ist das inspirierend und ein besonders schönes Arbeiten.“