„Wir sind mit 117.000 Mitglieder im Deutschen Kanu-Verband eine recht große Gemeinschaft. Bei unserem Hobby kommen wir auch sensiblen Bereichen der Natur nahe. Daher kümmern wir uns auch um die Natur und die Gewässer. Und das ist mein Gebiet. Naturverträgliches Bootfahren liegt uns am Herzen. Wir machen Öffentlichkeitsarbeit, führen Interessierte an die natürliche Umwelt heran und sorgen dafür, dass die Natur am Gewässer für Kinder erlebbar wird. Dazu gehört auch, jährlich stattfindende Putzaktionen zu organisieren, wie – gemeinsam mit dem Kanuclub Welfen – den Herbstputz an der Schussen. Da kommt über ein ganzes Jahr immer erschreckend viel Müll zusammen.

Die Schussen kenne ich sehr gut. Sie ist ein einzigartiges Stück Wildnis. Das fasziniert mich als Biologin natürlich ganz besonders. Hier darf jeder naturverbunden paddeln, solange sie oder er sich rücksichtsvoll verhält – ein Naturerlebnis für die ganze Familie. Aufgewachsen bin ich im Rhein-Main-Gebiet und paddele seit Kindertagen. Damals waren die Flüsse sehr verschmutzt. Bis in die 1990er-Jahre gab es noch kaum Regelungen. Viele Menschen kamen an Flüsse und Seen mit entsprechenden Auswirkungen für die Natur. Damals dachte ich: ,Das muss anders gehen.‘ Also habe ich mich früh für die Umwelt engagiert.

Vor gut 30 Jahren bin ich hergezogen und bis heute passe ich gemeinsam mit meinen Kolleg*innen auf unsere Gewässer auf. Denn die Natur mit dem Kanu zu erleben, gibt eine ganz besondere Perspektive. Man ist langsam unterwegs, macht keinen Lärm und hält Abstand zu Wasservögeln. Heute gehört die Schussen übrigens zu meinen Lieblingsgewässern, denn die Strecke bis zum Bodensee ist einfach grandios.“