„Bis vor fünf Jahren habe ich in Baienfurt gerungen und ging dann in die 1. Liga, um Punkte und Erfahrungen zu sammeln. Ich war im griechisch-römischen Stil Dritter bei der Weltmeisterschaft der Junioren, Fünfter bei der Europameisterschaft, bin seit elf Jahren in der Nationalmannschaft und jetzt zurück in meinem Heimatverein. Gemeinsam gehen wir eine erfolgreiche Saison an. Das freut mich ungemein. Wir trainieren intensiv, fördern die Jugend, haben Spaß, erleben Kameradschaft und feiern Siege. Die KG Baienfurt ist ein echter Traditionsverein – mit Hymne, mehr als 700 Zuschauer*innen pro Wettkampf und bombastischer Stimmung. Das tut gut, denn als Profi trainiere ich zehn Mal die Woche – Kraft, Ausdauer und Technik –, dazu kommen natürlich die Wettkämpfe. Ich bin viel unterwegs, allein gut 35 Wochen im Jahr auf Lehrgängen und da ist es besonders schön, wieder daheim zu sein. Ich lebe mit meiner Frau in Weingarten, trainiere in Baienfurt und laufe im Altdorfer Wald. Was will man mehr? Jeder kennt jeden und es wird einem immer geholfen.

Natürlich gibt es auch ein Leben neben dem Ringen. Ich habe eine Ausbildung bei der ZF gemacht, dann das Abitur und studiere jetzt im Fernstudium Maschinenbau. Denn ein zweites Standbein brauchst du als Profisportler immer, die Verletzungsgefahr ist groß. Ich bin jetzt 25 und habe sportlich noch viel vor. Aktiv maximal bis 2028, 2026 ist mein persönliches Ziel, und die Olympischen Spiele in Paris 2024 sind das Höchste. Da will ich hin und tue alles dafür. Wenn ich meine Ziele erreicht habe, möchte ich meine aktive Karriere als Ringer hier beenden, denn in Baienfurt ist es wie in einer großen Familie.“