„Seit 2015 bin ich Segelflieger, habe also mit 16 Jahren angefangen. Das ist kein ungewöhnliches Alter, denn ab 14 können Jugendliche schon einen Flugschein machen. Bei mir war’s ein Klassenkamerad, der mich mal mitgenommen hat, und das Segelfliegen fand ich supercool. Also habe ich meine Eltern überredet, eigenes Geld zusammengespart und dann den Schein gemacht. Für mich genau die richtige Entscheidung. Denn beim Segelfliegen bist du da oben allein mit der Kraft der Natur unterwegs. Das ist wie ein Gleitflug der Greifvögel oder Störche, also die energieärmste und damit effizienteste Art des Fliegens. Du fliegst von Aufwind zu Aufwind und kannst ganz ohne Motor extrem lange Strecken zurücklegen. Da sind sogar 500 bis 1000 Kilometer drin. Die Fliegerei begeistert mich so sehr, dass ich nach einem Bachelor in Maschinenbau jetzt noch einen Master in Luft- und Raumfahrttechnik mache. Denn physikalische Berechnungen sind das eine. Aber die Praxis in der Luft, das ist noch etwas ganz anderes. Und genau diese Faszination des lautlosen Fliegens möchte ich an unsere Flugschüler*innen weitergeben.
Unser Luftsportverein Oberschwaben e. V. am Regio Airport Mengen hat derzeit 33 aktive Mitglieder und sechs Flugzeuge. Mit denen sind wir über Oberschwaben und vor allem der schwäbischen Alb unterwegs. Hier gibt es eine hohe Dichte an Segelflugplätzen, denn die Thermik entlang der Alb ist klasse. An guten Tagen fliege ich auch mal über Ravensburg, aber die Route ist natürlich immer vom Wetter abhängig. Aber über unserer Region ist es immer schön und es gibt viel zu sehen – völlig frei und unterwegs mit der Kraft der Natur.“

Making of #meinschussental Samuel Göhring – Jugendleiter beim Luftsportverein Oberschwaben e. V © Don Ailinger