Klimaziele der TWS

Unser Weg zur Klimaneutralität

vom 16. Sep 2021
Autor: Franziska Baar
Fotos: Felix Kästle, Don Ailinger (Grafik)
© Don Ailinger
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In Deutschland wird die Klimaneutralität bis 2045 gefordert –
nochmals fünf Jahre früher als die Ma gabe der EU. Das ist die theoretische Vorgabe. Aber wie sieht das bei der TWS aus?

Wie sieht der Weg zur Klimaneutralität aus?

Der Klimarat der Vereinten Nationen, der IPCC, hat im August 2021 seinen aktuellen Bericht vorgelegt. Der ist vor allem eines: erschreckend. Wir wissen, dass wir handeln müssen. Das wissen wir schon lange. Staats- und Regierungschefs der EU haben im Dezember 2020 ihr gemeinsames Klimaziel definiert: Im Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen innerhalb der EU um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Und bis 2050 soll die EU klimaneutral sein – das heißt, dass alle Treibhausgasemissionen soweit wie möglich vermieden werden. Deutschland hat sich noch ehrgeizigere Ziele gesetzt: Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes sollen bereits bis 2030 die Emissionen um 65 Prozent sinken und die Treibhausgasneutralität schon bis 2045 erreicht werden. Doch: Forderungen sind schnell niedergeschrieben. Jetzt kommt es auf den Weg an. Jetzt zählen die vielen einzelnen Schritte, die gegangen werden müssen, um dort hinzukommen. Für uns als Energieversorger sind das zwei große Bereiche, denen wir uns widmen müssen: zum einen unsere internen Prozesse und zum anderen die Versorgung der Bürger*innen mit Energie.

„Wir brauchen Leitungen, wir brauchen Erzeugungsanlagen, wir brauchen Konverter in alle möglichen Richtungen und wir brauchen mutige Politiker*innen, die das den Menschen sagen.“ 

Dr. Andreas Thiel-Böhm
Geschäftsführer der TWS

Unsere internen Prozesse

Damit wir intern als Unternehmen klimaneutral agieren können, ist besonders unser Fuhrpark ein großer Hebel. Da sind wir schon richtig gut dabei: Unsere Mitarbeiter*innen fahren mit Elektroautos, wir haben außerdem Erdgas- bzw. Biomethan-Autos mitsamt Tankstelle. Wo immer es geht, fahren wir mit der Bahn, fliegen so wenig wie möglich und unsere Mitarbeiter*innen bekommen bei Verzicht auf einen Parkplatz ein ÖPNV-Ticket. Außerdem können sie die Carsharing- und Fahrrad-Angebote nutzen. Unser neues Gebäude in der Georgstraße wird ab 2022 gebaut. Auch das wird einen Beitrag leisten: Es soll von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden und mindestens dem Standard „Gold“ entsprechen. Dieses Bewertungssystem ist in sechs thematische Felder gegliedert, dazu gehört unter anderem die ökologische Qualität des Bauprojektes, die Lebenszykluskosten und die funktionale Qualität.

Die Energieversorgung

Als Energieversorger haben wir natürlich einen weit größeren Auftrag, unseren Teil zur Klimaneutralität beizusteuern. Unser Strom entsteht heute schon zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen – darauf sind wir stolz und gehen diesen Weg konsequent voran. Wir investieren weiter in Energieerzeugungsanlagen wie Windkraft und Solaranlagen. Etwas anderes als erneuerbar kommt uns „nicht in die Leitung“. Außerdem bieten wir klimaneutrales Erdgas in der Grundversorgung. Und bis spätestens 2035 wollen wir 20 Prozent Wasserstoff-Beimischung zum Erdgas erreicht haben. Auch mit nachhaltiger Mobilität versorgen wir die Menschen im Schussental: Bürger*innen können sich E-Bikes leihen und Autos übers E-Car-Sharing teilen. Und um die benötigten Ladestationen fürs E-Auto kümmern wir uns ebenfalls. All das verbinden wir in der tws.mobil-Plattform mit dem ÖPNV der Region, um immer den besten Weg zu zeigen.

Was sind die Hürden auf dem Weg?

Die Ziele der Politik sind ehrgeizig. Mit welchen Maßnahmen Unternehmen diese Ziele erreichen, lässt sie offen und die Realität in den Unternehmen ist mit vielen Hindernissen bestückt.

  • Gewerbegebäude wie unser neues Gebäude in der Georgstraße können kaum als Passivhaus gebaut werden: Die Kühlung des Rechenzentrums etwa wird einen beträchtlichen Energieaufwand erfordern.
  • Biomethan hat heute noch nicht genug Abnehmer*innen, da der Preis nach wie vor zu hoch ist. Er ist deutlich höher als der von Erdgas. Wir müssen trotzdem wettbewerbsfähig bleiben, denn nur so können wir als Energieversorger und Arbeitgeber weiterhin positiv aus der Region für die Region wirken.
  • Fakt ist: Wir werden mehr Strom in Deutschland brauchen, wenn wir Themen wie Elektromobilität und Wärmepumpen vorantreiben wollen. Dieser Strom muss irgendwo produziert werden. Dafür benötigen wir mehr Erzeugungsanlagen wie Windkrafträder und Photovoltaik und wir brauchen mutige Politiker*innen, die diese Fakten transparent und klar kommunizieren. Wenn wir wollen, dass sich etwas ändert, müssen wir alle diese Veränderung mittragen.
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