Wie werden wir in 20 Jahren unsere Gebäude beheizen? „Fossile Brennstoffe wie Öl oder Erdgas werden dann wohl eine Seltenheit sein. Vielleicht nutzen wir Wasserstoff, mehr grünes Gas oder Holzpellets“, zeigt Lutz Hintze die Möglichkeiten auf. Der Wärmefachmann der TWS sieht auch Wärmepumpen, die mit Erd- oder Umgebungswärme arbeiten, als eine Option. Eines ist sicher: Es wird klimaneutral sein. Denn nur so könne die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen, meint Lutz Hintze.
2050 will Deutschland klimaneutral sein; bis dahin soll der Energiebedarf von Gebäuden um 80 Prozent gegenüber 1990 gesunken sein. Das ist eine Herausforderung für Hauseigentümer, denen Bund und Länder kräftig unter die Arme greifen. Sie haben ihre Förderprogramme Anfang des Jahres 2020 noch einmal erhöht. „Nur so lässt sich Klimaschutz in die Praxis bringen. Das tun wir bei der TWS übrigens bereits seit Jahren – und zwar aus Überzeugung“, berichtet Lutz Hintze. So engagiert sich das Unternehmen bereits seit Jahren dafür, ineffiziente alte Heizungen durch sparsame, umweltschonende Systeme zu ersetzen sowie klimaneutrale Nahwärmekonzepte und innovative Techniken zu realisieren.
Denn klimaschonende Wärmeversorgung ist für die TWS ein Teil ihres grünen Wegs, die Energiewende ganzheitlich voranzutreiben. Neben Strom und Verkehr spielt die Wärme eine ganz wesentliche Rolle für deren Gelingen.
Ausgezeichnete Bio-Wärme
Ein zukunftsweisendes und mehrfach ausgezeichnetes Projekt ist beispielsweise die von der TWS betriebene Nahwärmeversorgung in der Gemeinde Wilhelmsdorf. Dort hat die TWS bereits vor gut zehn Jahren eine Öko-Heizzentrale gebaut. Über die mit Holzhackschnitzeln und Biogas klimaneutral befeuerte Anlage werden nicht nur ein Großteil der kommunalen Gebäude mit Wärme versorgt, sondern auch zahlreiche Gebäude des Sozialunternehmens Zieglersche e.V. „Wir nutzen Holzhackschnitzel aus der Region. Diese nachwachsenden Rohstoffe geben bei der Verbrennung lediglich die Menge an Kohlendioxid ab, die sie während ihres Wachstums aufgenommen haben. Sprich: Sie sind klimaneutral“, erklärt Lutz Hintze. Im Vergleich zu früheren Wärmelösungen der Gebäude vor Ort erspart die Nahwärmeversorgung der Umwelt 850 Tonnen Kohlendioxid – und das jährlich!
„Gut ist, Energie dort zu nutzen, wo sie anfällt“
Wärmefachmann der TWS
Ganzheitlich bedeutet für die TWS auch, nach Möglichkeit die regionale Wertschöpfung zu vertiefen und Transportwege zu sparen. „Gut ist, Energie dort zu nutzen, wo sie anfällt“, fasst Lutz Hintze zusammen. Insgesamt betreibt die TWS bereits rund 110 Wärmeanlagen mit 27 Nahwärmenetzen, das größte mit gut 700 angeschlossenen Wohneinheiten befindet sich in der Ravensburger Weststadt. Auch die historische Altstadt von Ravensburg wird ein Wärmenetz erhalten. Denn gemeinsame Versorgungskonzepte sparen Primärenergie und entlasten damit die Umwelt von schädlichen Treibhausgasen.
Unter den aktuellen gesetzlichen Vorgaben ist die leitungsgebundene Wärmeversorgung eine der wenigen Möglichkeiten, auch ältere Gebäude in einem eng bebauten Areal zu beheizen. Dies gilt vor allem dort, wo Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Deshalb kommen Wärmepumpen und Solarthermieanlagen für die historische Altstadt Ravensburgs nicht in Frage, erläutert Lutz Hintze.
Spannend, innovativ, ökologisch wie ökonomisch überzeugend – so viele gute Argumente nennt Lutz Hintze für die sogenannte Kalte Nahwärme. Der Begriff an sich irritiert zunächst, aber er passt: Denn diese Wärmenetze werden mit einer geringen Vorlauftemperatur von 8 bis 20 Grad Celsius betrieben. Geothermiesonden oder Erdkollektoren nehmen die Bodentemperatur auf. „Der große Vorteil ist, dass mit diesem System Gebäude ganz einfach beheizt und auch gekühlt werden können“, berichtet Lutz Hintze. Denn als Wärmespezialist haben er und seine Kollegen bereits seit einigen Jahren auch das Thema Kühlung auf der Agenda. „Eine der bei uns schon deutlich spürbaren Klimafolgen sind die höheren Temperaturen im Sommer. Die Nachfrage nach Lösungen zur Gebäudekühlung wächst – darauf sind wir vorbereitet“, erklärt Lutz Hintze. Auch das sei energieeffizient möglich. Das hat die TWS bereits mit der Ausstattung des Ravensburger Kunstmuseums bewiesen – der ersten klimaneutralen Einrichtung seiner Art.
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CO2 kostet Geld – aber nicht für alle
Wer Treibhausgase ausstößt, bezahlt. Diese Regelung gilt in Deutschland ab dem Jahr 2021 und sie betrifft alle Verbraucher*innen. Basis dafür bildet das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), welches die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres verabschiedet hat. Das Gesetz mit dem sperrigen Namen ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz, denn es bezieht erstmals die Emissionen der Sektoren Verkehr und Wärme ein. Das Ziel: Bewusstmachen und Verhaltensänderung. Der Hebel: Vom Menschen verursachte Umwelteffekte bekommen ein Preisschild. Energieunternehmen und energieintensive Industrie zahlen seit Jahren für die von ihnen verursachten Emissionen an Treibhausgasen im Rahmen des europäischen Emissionshandels. Was für sie gilt, führt die Bundesregierung nun ab 2021 auch für Gebäude und Verkehr ein. Mit dieser Ausweitung will sie den Ausstoß von Treibhausgasen schneller reduzieren. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, den CO2-Preis ab Januar 2021 auf zunächst 25 Euro je Tonne festzulegen. Danach steigt der Preis an. Die CO2-Bepreisung geht am Gas- und Ölpreis nicht spurlos vorbei. Beim Heizöl kommen Kosten von 7 Cent/Liter für die Verbraucher dazu. Für Gaskunden wirkt sich der CO2-Preis zu Beginn mit 0,5 Cent pro Kilowattstunde aus. Ab 1. Januar 2021 enthält jedes Gasprodukt der TWS dann den Emissionsausgleich automatisch. Dabei bleibt twsNaturstrom außen vor: „Wir bieten ja ausschließlich Ökostrom an. Der ist garantiert aus erneuerbaren Ressourcen und deshalb klimaneutral“, informiert Robert Sommer, Bereichsleiter Markt der TWS. An dieser Stelle zeigt sich, dass die TWS mit ihren Angeboten früh die Weichen für Klimaschutz gestellt hat – davon profitieren jetzt nicht nur die Stromkunden unmittelbar.
Das kostet der Emissionsausgleich. Doch die TWS hat rechtzeitig gehandelt und nun profitieren Sie nicht nur als Stromkunde.
Quelle: Umweltbundesamt; Berechnung ohne Mehrwertsteuer und andere Nebenkosten, März 2020.