Jogi Weiß
Der Maskenschnitzer brennt fürs lokale Brauchtum
Den „Frazemoisler“ Jogi Weiß aus Oberhofen kennen alle, die jemals etwas mit Fasnet zu tun hatten, denn seine Masken sind seit vielen Jahren dabei, seine Moderationen von Umzügen berüchtigt.
© Don Ailinger
vom 1. Mrz 2022
Autor: Stefan Blank
Fotos: Don Ailinger

„Wir professionellen Maskenschnitzer sterben leider langsam aus. Autodidakten gibt es genug. Für eine Maske aus Holz brauche ich zweieinhalb Tage, alles Handarbeit. 186 verschiedene Gesichter habe ich mir in 33 Jahren ausgedacht und alle sind einzigartig. So eine Maske, die muss dich anlachen, auch ohne Farbe. Tut sie das nicht, taugt sie nichts.

Ich war schon immer ein Vollholzmensch, was anderes geht nicht. Meine ersten Masken waren noch aus Pappmaschee, da war ich elf oder zwölf. Denn mit einer eigenen Maske dürfe ich beim Fasnetsumzug in Ravensburg mitspringen, hat mein Opa gesagt. Das war 1972. Also habe ich mir von ihm zeigen lassen, wie man Masken aus Pappmaschee macht. Später, in einem Urlaub mit meinen Eltern, lernte ich Seppi Lechner kennen, einen alten Holzschnitzer aus Garmisch. Er nahm mich an der Hand und seitdem lässt mich die Leidenschaft zum Schnitzen nicht mehr los.

Da ging es auch ganz früh los mit meiner Begeisterung für die Fasnet und das Brauchtum. Ich bin immer dabei, kenne fast alle Zünfte, und die kennen mich hoffentlich auch. Ich moderiere Fasnetsumzüge in Grünkraut, Vogt und in anderen Orten. Da bei mir dabei immer so viel Worte fallen, bringen die mich dann mit Essen und Trinken zum Schweigen. Ich brauche nicht viel zum Leben. Viel wichtiger ist mir, dass ich jeden Tag machen kann, was ich will, und ich hab jeden Tag neue Ideen. Mein Ziel? Ich möchte wirklich alles an Brauchtum in allen Orten der Region kennenlernen. Denn jeder Ort hier ist etwas ganz Besonderes.“

Making of #meinschussental Jogi Weiss – Maskenschnitzer © Don Ailinger

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