Flachdachbungalow aus den 70er Jahren punktet mit neuer Wärmepumpe

„Ich bin immer für das Moderne.“

vom 4. Apr. 2025
Autor: Meike Winter
Fotos: Don Ailinger
© Don Ailinger
  1. Du bist hier: Start
  2.  » 
  3. Artikel
  4.  » 
  5. VERSORGEN
  6.  » „Ich bin immer für das Moderne.“
Ja, sie war alt – die Gasheizung der Degerdons in der Weststadt hatte stolze 17 Jahre für gemütliche Wärme im Flachdachbungalow gesorgt. Doch dann war Schluss. „Immer öfter kam es zu Ausfällen und ich musste gleich morgens nach dem Aufstehen in den Keller gehen und sehen, dass ich die Heizung wieder zum Laufen bringe“, erinnert sich Hans Degerdon. Eine Lösung musste her – aber welche? Der Hausbesitzer begann zu recherchieren und holte die TWS sowie den Installateur- und Heizungsbaumeister Michael Hoppe ins Boot.
Es ist warm im Esszimmer bei Hans Degerdon an diesem kalten Morgen Mitte Februar. Draußen hat es genau 4,1 Grad, drinnen angenehme 21 Grad. Die Temperaturen hat der Hausbesitzer immer im Blick: „Ich bin Wettermelder für Roland Roth“, erklärt er. Und so akribisch, wie er für die Wetterwarte Daten sammelt, behält er seit August 2024 auch seine neue Wärmepumpe im Blick. Dafür nutzt er eine App auf dem Smartphone und sieht genau, wie viel Strom die Wärmepumpe nutzt und wann sie läuft. „Wir brauchen durch die Wärmepumpe voraussichtlich 2.000 bis 3.000 kWh Strom mehr als früher. Aber dafür sind die Kosten für den Gasbezug komplett weggefallen“, berichtet der Hausbesitzer. Eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert zusätzlich etwas Eigenstrom.

Die Heizung wird smart: mit digitalen Thermostaten, ausgeklügelter Steuerung und aktuellen Daten direkt auf Smartphone und Tablet. © Don Ailinger
Der Bungalow der Degerdons ist rund 124 Quadratmeter groß und etwa 50 Jahre alt. An den Wänden wurde vor einiger Zeit im Gebäudeinneren eine zusätzliche Isolierung aufgebracht. Eine Fußbodenheizung gibt es nicht, in den Zimmern hängen alte Rippenheizkörper, die jetzt mit einem digitalen Thermostat ausgestattet sind. Die sichtbare Veränderung gab es im Heizungskeller, denn statt Gastherme plus Speicher steht hier jetzt ein Pufferspeicher. Außerdem wurde der Zählerschrank vergrößert, denn zusätzliche Sicherungen und Zähler fanden im alten Schrank keinen Platz. „Das ganze System ist kompakter als die frühere Heizungsanlage“, meint Hans Degerdon. Brauchwasser wird nicht separat in einem Speicher vorgehalten, sondern nach Bedarf über eine Frischwasserstation mit eingebautem Wärmetauscher aufgeheizt. Entscheidend, so Heizungsexperte Michael Hoppe, sei es, alle verfügbaren Komponenten für Heizung und Warmwasser zu optimieren und das Heizverhalten anzupassen. „Ich vergleiche das mit dem Tempomat auf der Autobahn – damit fährt man sehr effizient. Bei der Wärmepumpe ist es genauso: Statt dauernd hoch- und runterzuschalten ist ein gleichbleibender Betrieb optimal.“ Und dazu gehöre auch, bereits im September allmählich die Gebäudemasse zu temperieren, statt erst im November das ausgekühlte Gebäude schlagartig hochzuheizen.

So sinnvoll ist die Wärmepumpe

  • Umweltwärme wird selbst bei Minusgraden effizient genutzt
  • Relativ zur Heizleistung geringer Strombedarf
  • Geringe Betriebskosten bei hoher Effizienz
  • Optimale Ökobilanz in Verbindung mit Ökostrom
  • Zukunftssichere Wärmelösung ohne fossile Energie

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN: