„Mein Papa sagt über mich, ich sei ein ganz normaler Lausbub, wie alle anderen Jungs in meinem Alter auch. Das stimmt schon. Ich bin zwar seit meiner Geburt blind, aber geistig und körperlich voll beweglich. Meine Hobbys? Klarinette spielen, skateboarden, inlineskaten, Schlittschuhlaufen, Basketball spielen, Fahrradtouren unternehmen, Stand-up-Paddeln und Drohnen fliegen. All das kann ich hier in meiner Heimat machen, da müssen wir gar nicht wegfahren. Auf dem Sportplatz in Meckenbeuren lasse ich meine Modellautos mit bis zu 70 Stundenkilometern ferngesteuert herumrasen. Wohin ich die fahre, das höre ich ganz easy. Erst habe ich die Autos im Kreis fahren lassen, dann Slaloms probiert, dann Achten, dann habe ich sie weiter weg fahren lassen. Heute lasse ich sie rumrasen und driften, das macht Spaß.
Mein Interesse an der Technik habe ich von meinem Vater. Ich möchte wie er Techniker werden und bin zum Glück gut in Mathe. Das ist auch eines meiner Lieblingsfächer an der Blindenschule in Baindt, genauso wie Englisch, Deutsch und Sport. Deutsch konnte ich übrigens schon nach zwei Wochen, als ich mit vier als Adoptivkind von Sri Lanka nach Deutschland kam. Es macht Spaß, im Schussental zu leben, hier ist meine Heimat. Und Heimat ist da, wo wir alle zusammen sind. Mir wird’s nie langweilig, auch bei Wellen kann ich Stand-up-Paddeln und auf dem Board habe ich’s geschafft, 34 Mal auf der Stelle zu hüpfen mit dem Paddel über dem Kopf. Das soll mir erst mal einer nachmachen.“