Breitbandausbau – mit höchster Priorität geht es voran

Glasfaser – Der Schlüssel zum digitalen Fortschritt

vom 20. Nov 2024
Autor: Stefan Blank
Fotos: Don Ailinger
© Don Ailinger
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Nicht nur Expert*innen sind sich einig, dass Deutschland Glasfaser-Entwicklungsland ist. Das Regierungsziel, das ganze Land bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent mit schnellen Internetanschlüssen zu versorgen, ist kaum mehr zu schaffen. Schuld sind Entscheidungen vergangener Regierungen, die aus politischen Gründen auf Kupferleitungen setzten – eine damals schon veraltete Technologie. Aber jetzt die Hände in den Schoß zu legen und zu klagen, das hilft auch nicht weiter. Also haben sich im Schussental der Telekommunikationsanbieter TeleData und die TWS zusammengetan, um Oberschwaben in Sachen Kommunikation zu bewegen. Ganz nach dem Motto der TWS „Bewegung. Verbindung. Energie.“

Wie diese Punkte in idealer Form zusammenkommen sollen, das erfahren wir von Armin Walter, kaufmännischer Geschäftsführer von TeleData und von TWS-Geschäftsführer Dr. Andreas Thiel-Böhm bei einer gemeinsamen Erkundungstour durchs Schussental – natürlich mit dem Ecar.

Umfassendes Netz erschließen

Die TeleData GmbH mit ihren 104 Beschäftigten sitzt in Friedrichshafen und ist ein Tochterunternehmen der regionalen Energieversorger STADTWERK AM SEE und der TWS. Seit 1997 bietet das Unternehmen für Geschäfts- und Privatkunden Telekommunikationslösungen an. „Als regionaler Internet- und Serviceprovider investieren wir in den flächendeckenden Breitbandausbau auf Glasfaserbasis, um Gebiete mit schlechter Anbindungsinfrastruktur mit zukunftsweisender Telekommunikationstechnologie zu versorgen“, erklärt Armin Walter. Er ist seit gut 20 Jahren kaufmännischer Geschäftsführer von TeleData und kennt die Schwierigkeiten seiner Branche. „In Deutschland ist es sehr problematisch, Projekte in die Gänge zu kriegen. Es gibt schlicht zu viele bürokratische Hürden. Man braucht lange, um Fördergeldanträge zu stellen und wartet dann ewig auf Genehmigungen.“ Immerhin plant der deutsche Staat mit 40 Milliarden Euro an Subventionen für den Glasfaserausbau, ausbezahlt wurden bisher davon nur zehn Prozent.

Dr. Andreas Thiel-Böhm kann da nur zustimmen: „Wir in Deutschland sind Weltmeister darin, Ziele zu formulieren und dann keine Maßnahmen folgen zu lassen.“ Also haben TeleData und TWS einen eigenen Weg gefunden: Die TWS baut in den betroffenen Gebieten die Leerrohrinfrastruktur, während TeleData den aktiven Dienst für die Glasfaserverbindung, und somit die Telekommunikationsprodukte, liefert. „Denn die Erschließung von Wohngebieten mit modernster Glasfaser – wie beispielsweise in der Oberhofener Ortsmitte – sorgt im Vergleich zur Erschließung mit Kupferleitungen für deutlich schnelleres, verlustärmeres und zukunftssicheres Internet, welches sehr widerstandsfähig gegen Störungen ist“, sagt Walter und zeigt auf ein Bündel Leerrohre, die an der Tettnanger Straße neben der Baustelle gelagert sind. „Hier müssen wir im Vorfeld der Bauprojekte deutlich investieren.“ Dazu kommt, dass Kupfernetze zehnmal so viel Energie brauchen wie Glasfaser, aber nur ein Zehntel der Leistung erbringen. Hier kann also deutlich eingespart werden.

Leerrohre und Glasfaserstränge sind ein ungemein wichtiger Teil bei allen Erschließungsmaßnahmen. Man sieht sie nur bald nicht mehr … © Don Ailinger

Die Leerrohre wiederum verlegt ein Bauunternehmen im Auftrag der TWS: „Wenn wir schon aufmachen müssen, dann versuchen wir, so viel wie möglich unter die Erde zu bekommen. Ob das Fernwärme ist oder der Ausbau des Stromnetzes, wir denken gleich an alle weiteren Möglichkeiten. Wie eben die Verlegung eines Glasfasernetzes.“ In die Rohre werden dann die zwölf Glasfaserstränge eingeschoben oder mit Druckluft eingeblasen – und so geht der Ausbau des Breitbandnetzes Zug um Zug im Schussental voran. „Glasfasernetze sind nun mal der Schlüssel zum digitalen Fortschritt“, sagt Geschäftsführer Walter, „und wir brauchen mehr Datenvolumen – überall.“

Daher lautet seine Zukunftsvision schlicht und ergreifend, dass jedes Gebäude bald über einen Breitbandanschluss verfügen sollte. Konkret: „Wir möchten über ein regionales Übertragungsnetz Telekommunikationsdienste bereitstellen wie Internet, Telefon, Fernsehen, Datenverbindungen, Internetstandleitungen und -dienste sowie Cloud-Produkte. Und das Netz soll auf eigenen Glasfasern, Kupfer- und Koaxialkabeln sowie Funklösungen basieren.“

„Wir brauchen mehr Datenvolumen
– überall.“

Armin Walter
Kfm. Geschäftsführer TeleData

Frei zugängliches WLAN und jede Menge Livestream

Digitaler Fortschritt und mehr Datenvolumen werden deutlich sichtbar im Lindenhofstadion in Weingarten. Seit Oktober 2023 heißt es „TeleData-Stadion am Lindenhof“, denn die TeleData konnte sich für mindestens 20 Jahre das Namensrecht sichern und schuf die technischen Voraussetzungen für ein offenes WLAN in der Sportstätte und Livestream. Das Stadion ist Heimat für etliche Sportarten wie Leichtathletik oder Fußball und das Zuhause des Bundesliga American-Football-Teams ifm Razorbacks Ravensburg. Für Gero Denner ist damit ein neues Zeitalter angebrochen, denn für den Leiter des Livestreams der ifm Razorbacks und sein Team ist seit dem Glasfaseranschluss das Leben deutlich einfacher geworden: „Bevor wir den Gerüstturm mit der jetzigen, fest installierten Technik hatten, mussten wir zu jedem Spiel die komplette Infrastruktur auf- und wieder abbauen.“ Und ein Breitbandanschluss wurde dringend gebraucht, denn eine Lizenzauflage der Erima German Football League (GFL) lautet, dass alle Spiele live übertragen werden müssen. So kommen die ifm Razorbacks heute digital hinaus in die weite Welt, per Breitband aus dem „RazorDome“, beispielsweise im Livestream der Erima German Football League (GFL) oder beim Bezahlkanal sportdeutschland.tv. „Könnten wir das nicht leisten, dürften wir nicht in der Liga spielen.“

Gero Denner leitet den Livestream der ifm Razorbacks. Er und sein Team haben bei den Liveübertragungen reichlich zu tun. Dank der Kooperation von TWS und TeleData ist ihr Leben deutlich einfacher geworden. Dr. Andreas-Thiel Böhm und Armin Walter freut’s. © Don Ailinger
Heute steht der Turm samt EDV-Technik und Breitbandanbindung. Denners Streamingteam umfasst 16 Leute, drei Feldkameras, eine Drohne, Headsets sowie eine Liveübertragung ins VIP-Zelt und erreicht Millionen von Menschen. Gerade denkt Denner über eine „Kiss Cam“ nach amerikanischem Vorbild nach. Eine „Kiss Cam“-Kamera scannt in Spielunterbrechungen die Menge und wählt ein Paar aus, dessen Bild auf den Großbildschirmen gezeigt wird. Das Paar sollte sich dann küssen. „Das wäre sicher spannend. Und neben dem Sport geht es mittlerweile natürlich auch um Entertainment.“

Für Armin Walter von der TeleData war und ist das Stadion ein strategisches Projekt. „Denn jeder Gast hier ist für uns ein möglicher Kunde. Da bringen wir uns gerne als Großsponsor ein und können unsere Bekanntheit erweitern.“ Also eine Win-win-Situation für die TeleData, das sportliche Geschehen im Stadion und die ifm Razorbacks. Die TWS hat die Flutlichtanlage ressourcensparend auf LED umgestellt und tritt ebenfalls als Sponsor auf. „Das Vereinsleben in unserer Region liegt uns immer am Herzen“, sagt Thiel-Böhm.

In einem weiteren Gemeinschaftsprojekt versorgen TWS und TeleData die Menschen im Stadtzentrum von Weingarten mit WLAN – unbegrenzt und kostenlos. Und wer mehr über das gemeinsame Angebot von Ökostrom und schnellem Internet wissen will, ist richtig in den Kundenzentren der TWS in der Karlstraße 20 in Weingarten und Am Gespinstmarkt 15 in Ravensburg.

Miteinander sprechen, das punktet einfach

Im November 2021 wurde das Kundencenter der TWS in der Fußgängerzone in Weingarten eröffnet. Hier können sich interessierte Bürger*innen nicht nur zum bekannten TWS-Portfolio rund um das Thema Energie, sondern auch über die Telekommunikationsprodukte aus dem Hause TeleData informieren. Ansprechpartner*innen vor Ort beraten zu den Leistungsangeboten wie Internet, Telefon und TV. Einer davon ist Peter Läßle. „In unserem modernen Kundencenter können wir mit persönlichem Service und Beratung glänzen und werden so als menschliches Unternehmen sichtbar“, erklärt er. Und das mache den Unterschied zu vielen anderen Anbietern aus. „Miteinander sprechen, das punktet einfach.“ Bis zu 100 Kund*innen in der Woche schauen bei ihm und seinen Kolleg*innen vorbei, zu besprechen gibt’s immer einiges: „Von der Abrechnung bis zum Internetanschluss.“ Da ist es gut, dass auch die TeleData präsent ist: „Als regionale Anbieter legen sowohl die TWS als auch TeleData großen Wert darauf, persönlich für die Menschen da zu sein und eine schnelle Erreichbarkeit zu gewährleisten“, so Armin Walter, „und wir werden ihnen in Zukunft gemeinsam weitere Lösungen anbieten.“

Peter Läßle ist das Gesicht des Kundenzentrums der TWS in Weingarten. Er setzt darauf, vor Ort zu sein, mit den Menschen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. © Don Ailinger

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