Berühmte und erfolgreiche Unternehmen wurden in Garagen gegründet. Man denke nur an Microsoft oder an Apple. Seit November 2020 ist die TeleData GmbH aus Friedrichshafen in Weingarten in einer Art Garage präsent – geplant als Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Der Mann, der die Glasfasererschließung von Weingarten zu seiner Mission gemacht hat, ist Thomas Speker (52). Er ist Datentechniker und Projektierer, seit mehr als 20 Jahren für die TeleData GmbH im Geschäft und hat bereits in Friedrichshafen und in Ravensburg POPs eingerichtet und Glasfasernetze aufgebaut. „Die Glasfasertechnologie ist die Zukunft. Auch wenn es um das große Thema 5G geht. Denn mit konventionellen Kabeln können die gewünschten Datenübertragungsraten nicht erreicht werden.“ Die Datenübertragungsrate ist wichtig, wenn es um die Digitalisierung und vor allem Internetverbindungen geht. Datenübertragungsrate steht meist für Übertragungsgeschwindigkeit: Wie schnell also werden Daten vom einen Ende zum anderen übertragen? Für den Laien gilt generell und ganz einfach: Mit einer höheren Datenübertragungsrate können auch mehr Daten übertragen werden. Wer also Videos schnell laden oder große Daten aus dem Internet fix hoch- und herunterladen will, der oder die braucht reichlich Verbindungsgeschwindigkeit. Und das will die TeleData in Zukunft mit dem POP in Weingarten als aktivem Internetknoten anbieten, so Speker: „Alle Gebäude, die an diesen Technikstandort angeschlossen werden, profitieren zukünftig von schnellem Internet auf Basis der Glasfasertechnologie. Für Privatkunden bieten wir derzeit 500 Mbit/s im Download und bis zu 100 Mbit/s im Upload.“ Geschäftskunden können sich über eine symmetrische Anbindung freuen. Das heißt, dass der Download von Daten genauso schnell geht wie der Upload. „Und das ist vor allem wichtig für das Homeoffice – wenn beispielsweise Architekten auf große Pläne oder Ähnliches zugreifen, die auf einem zentralen Server liegen.“
0,009 Millimeter Durchmesser
hat eine Glasfaser und ein Lichtstrahl geht störungsfrei hindurch.
© istock
1:1 symmetrische Anbindung –
hier geht der Upload von Daten so schnell wie der Download.
Den Vernetzungsgedanken immer im Fokus
Ganz wichtig ist Speker auch der Vernetzungsgedanke. So können Projekte wie Schulvernetzungen oder größere Erschließungen von Wohngebieten seit November in Weingarten mit einem regionalen Telekommunikationsanbieter umgesetzt werden. Zu den über den POP bereits erschlossenen Gebieten gehört das Gewerbemischgebiet um die Grimmastraße herum, geplant ist die sukzessive Erschließung des Gewerbegebiets Welte. Um das zu erreichen, wurden gut 1,5 Kilometer Glasfaser verlegt. Allerdings nicht mehr in der klassischen Variante, sondern mithilfe von dünnen Mikropipes und nur zehn Millimeter dicken Mikrokabeln. „Hier arbeiten wir eng mit der TWS zusammen. Sobald die TWS beispielsweise für ein Neubaugebiet Strom, Gas und Wasser verlegt, legen wir sogenannte Mikropipes in die Leitungen ein. Später können wir ganz einfach die Glasfaser per Luftdruck einblasen. Es müssen also keine Straßen aufgerissen und keine neuen Rohre verlegt werden. Und im Schadensfall geht die Behebung von Störungen deutlich schneller.“
„Die Glasfasertechnologie ist die Zukunft. Auch wenn es um das Thema Mobilfunk geht. Denn mit konventionellen Kabeln können die gewünschten Datenübertragungsraten nicht erreicht werden.“
Datentechniker & Projektierer bei TeleData
So sehen die Röhrchen aus, die in Weingarten von der TeleData verlegt wurden. Ins Innere werden die sogenannten Mikropipes eingeblasen. In diesen befindet sich dann die Glasfaser, durch die der Lichtstrahl geschickt wird – bis zum POP. © Anja Köhler
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