Die TWS Netz versorgt Ravensburg, Eschach und Weingarten mit Trinkwasser und unterstützt acht weitere Kommunen mit Dienstleistungen rund ums Wasser. Aktuell ist das Wasserangebot in der Region ausreichend und die Qualität gut. Doch der Klimawandel stellt auch unsere Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen.
„Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel für Mensch und Tier. Die Ressourcen sind endlich.“
Robert Balle
Wassermeister bei der TWS
Regelmäßig kontrolliert Robert Balle die Wasseranlagen in Ravensburg und Weingarten und zieht Proben. Der Wassermeister der TWS ist froh, dass es in Oberschwaben genügend gutes Wasser für die Trinkwasserversorgung gibt. Doch auch hierzulande stellen die Auswirkungen des Klimawandels die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen, betont Balle. In den vergangenen beiden Jahren habe es zu wenig geregnet, die Grundwasserstände hätten sich noch nicht erholt. Dass die Situation in Deutschland noch relativ entspannt ist, liegt unter anderem daran, dass die Entnahme von Grundwasser vom Gesetzgeber streng reguliert wird. Auch Trinkwasserversorger müssen sich die erforderlichen Entnahmemengen genehmigen lassen. Deshalb zählt jeder Tropfen.
Um Wasserverluste schnell aufspüren zu können, baut die TWS in Ravensburg und Weingarten eine digitale Rohrnetzüberwachung auf, das sogenannte Wasserverlustmonitoring 4.0. „Wir setzen im Versorgungsnetz Sensoren ein, die Wasserverluste sofort auf digitalem Weg melden“, erklärt Robert Balle und fügt an: „So können wir umgehend handeln und die Schadstelle reparieren.“ Digitalisierung hilft auch, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten: Würde zum Beispiel eine der zehn Wassergewinnungsanlagen ausfallen, würden die verbleibenden Anlagen die fehlenden Mengen ausgleichen.
Beim Trinkwasserbedarf erwartet die TWS in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie keine große Bewegung mehr, Geräte und Wasserkreislauf sind optimiert. Zunehmen wird bei trockenen, heißen Sommern jedoch insbesondere der Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft. Dafür müssten bereits jetzt die Weichen gestellt werden, fordert Robert Balle. In diesem Zusammenhang stelle sich für die Sicherung der Trinkwasserversorgung nicht zuletzt die Frage: „Welche Qualität für welche Nutzung?“
Was Robert Balle weiter umtreibt, sind Rückstände unserer Zivilisation und aus der Landwirtschaft, die das Grundwasser mancherorts zunehmend belasten. Es wird auch bei uns immer aufwändiger, die herausragend gute Trinkwasserqualität zu erhalten, mahnt Balle. Wichtig sei es, den Kreislauf zu beachten, denn Trinkwasserschutz fängt beim Abwasser an. Es gelte, den Eintrag von Arzneimittelresten und anderen Chemikalien ins Grundwasser zu vermeiden. „Wasser erneuert sich nicht“, betont er.
Weitere Infos und Wasseranlaysen gibt es online: