Unsere Investitionsstrategie

So kommen Energie und Trinkwasser sicher ins Haus

vom 14. Sep 2020
Autor: Bettina Eilers-Häußler
Fotos: Anja Köhler
© Anja Köhler
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Man sieht sie normalerweise nicht: Anlagen, Leitungen und Rohre, über die Trinkwasser, Gas, Strom und Internet ins Haus kommen. Was zusammengefasst hinter dem Begriff Infrastruktur steckt, ist ganz schön komplex. Genau darum kümmern wir uns bei der TWS. Hier ein Blick hinter die Kulissen.

Was braucht es, damit die Energie- und Trinkwasserversorgung auch in Zukunft sicher und zuverlässig funktioniert? Die Rahmenbedingungen dafür sind komplex: Entwicklung neuer Technologien, Bevölkerungsentwicklung und neue Gesetze müssen die Betreiber von Versorgungsnetzen aufmerksam beobachten. Genau das macht die TWS Netz GmbH. Rund 160 Mitarbeiter*innen kümmern sich dort darum, dass Trinkwasser, Strom und Gas bei den Verbrauchern zuverlässig ins Haus kommen.

„Damit dies selbstverständlich ist, dafür arbeiten wir Tag für Tag mit vollem Engagement“, erklärt Geschäftsführer Helmut Hertle. Er und seine Experten müssen dabei für jedes Versorgungsnetz ganz spezifische Anforderungen im Blick behalten. Und das Unternehmen investiert: Allein 2019 waren es 10,9 Millionen Euro, die dem Ausbau und der Weiterentwicklung der Infrastruktur für Strom, Gas und Wasser zugute­kamen.

1.080 Kilometer Stromkabel –
das entspricht einer Strecke vom Schussental bis nach Toulouse.
 

Gegenverkehr für Strom

Weg von der Einbahnstraße hin zur hochflexiblen Steuerung elektrischer Energie – das ist die große Aufgabe bei der Entwicklung der Stromnetze in Deutschland. Denn immer mehr private Anlagen erzeugen Ökostrom aus erneuerbaren Ressourcen. Allein in Ravensburg und Weingarten speisen gut 1.000 Anlagen Strom ins Versorgungsnetz ein. Die ursprüngliche Einbahnstraße vom Großkraftwerk hin zum Verbraucher gibt es damit nicht mehr. Die Infrastruktur der TWS nimmt die elektrische Energie auf und schafft Ausgleich zwischen Nachfrage und Angebot der angeschlossenen Haushalte und Betriebe. Das funktioniert im Sekundentakt mit intelligenter Steuertechnik – denn Strom lässt sich nicht einfach „parken“. Seit die TWS das Stromnetz in Ravensburg und Weingarten im Jahr 2011 von der EnBW übernommen hat, investiert sie massiv in dessen Weiterentwicklung: Alleine im vergangenen Jahr waren es rund fünf Millionen Euro für neue Leitungen und für moderne Schalt- und Umspanntechnik.

Super kontrolliert und direkt aus der Leitung

Wussten Sie, dass Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt ist? Für kein anderes Lebensmittel gibt es vergleichbar viele und strenge Grenzwerte. Das legt die deutsche Trinkwasserverordnung so fest. Das Trinkwasser für die Bürger*innen in Ravensburg, Eschach und Weingarten stammt aus Grund- und Quellwasser der Region. Wir von der TWS sorgen dafür, dass unser Lebensmittel Nummer 1 sicher zu den rund 70.000 Menschen kommt. Von den Quellen und Pumpwerken wird das Trinkwasser in die Hochbehälter geleitet und von dort über die Versorgungsleitungen direkt in die Haushalte.

„Wir liefern höchste Qualität bis ins Gebäude“, erläutert Helmut Hertle. Für den Weg vom Wasserzähler bis zum Wasserhahn ist dann der Gebäudeeigentümer für die richtige Installation und die Trinkwasserqualität in seinem Haus verantwortlich. Einmal im Jahr sollte er die Trinkwasserinstallation überprüfen, Infos dazu gibt es unter: www.tws.de/Wasser

16 Trinkwasser-Hochbehälter –
mit einem Volumen von 30 Mio. Litern Wasser. Das entspricht dem Fassungsvermögen von ca. 200.000 Badewannen.
 

Laufend weiterentwickeln: Täglich planen und kontrollieren unsere Mitarbeiter die Maßnahmen zur Optimierung der Infrastruktur.© Anja Köhler

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638 Kilometer Gasleitung –
das entspricht gut dem Zehnfachen der Länge der Schussen.
 

Bundesamt für Umwelt BAFU / Schweiz

Kapazitäten verantwortungsvoll und vorausschauend planen

Aber gibt es eigentlich genug Wasser für alle Menschen in der Region? „Ja, zum Glück. Oberschwaben ist eine Region, die mit dieser Ressource reich gesegnet ist“, erklärt Geschäftsführer Helmut Hertle. Dennoch sei es wichtig, Wasser nachhaltig und mit großer Verantwortung zu bewirtschaften und die Leitungs- und Transportkapazitäten gut zu planen. Hier hat die TWS in den vergangenen Jahren besonders in Weingarten einiges geleistet: Die zukünftige Trinkwasserversorgung Weingartens ist ein mehrjähriges Projekt. Hintergrund: In der Stadt waren die Rohre aus den 1950er-Jahren für die Wasserlieferung sehr groß dimensioniert. Das war dem früheren Kasernenareal dort geschuldet, das ein Munitionsdepot beherbergte. Da Lösch- und Trinkwasser aus einer Leitung kommen, war diese für den Fall eines Brandes ausgelegt. Doch große Wasserleitungen benötigen enorme Wassermengen für ausreichenden Durchfluss und Hygiene im Rohrnetz. So stand fest: Die Kapazitäten mussten mit Blick auf die neuen Rahmenbedingungen verkleinert werden. „Gemeinsam mit Verantwortlichen der Stadt Weingarten haben wir deshalb ein komplett neues Konzept für die Trinkwasserversorgung auf die Beine gestellt“, berichtet Helmut Hertle. Schritt für Schritt wurde dieses umgesetzt.

Hier laufen die Fäden zusammen: Die Umspannstationen des Stromnetzes verteilen die Stromflüsse zuverlässig und sicher. © Anja Köhler
Ein wesentlicher Teil dabei ist der Hochbehälter Bockstall, der seit fast drei Jahren im Weingartner Brunnenweg in Betrieb ist. Dieser beherbergt neben dem eigentlichen Wasserspeicher aus Edelstahl auch hochmoderne Filtereinrichtungen und eine Anlage, die bei Bedarf mit Hilfe von UV-Strahlen das geförderte Wasser zusätzlich reinigen kann. „Die Desinfektionsanlage halten wir nur zur Sicherheit vor. Denn die Wasservorkommen, die wir nutzen, sind von höchster Güte“, dokumentiert Helmut Hertle den Wert der örtlichen Wasserressourcen.

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