Sie haben den Geldbeutel, ihren Schlüssel oder das Handy verloren, fühlen sich bedroht oder haben sich verlaufen: Kinder, die eine der rund 17.000 Notinseln in Deutschland aufsuchen, brauchen Unterstützung. Die Kinderstiftung Ravensburg ist Projektträger der Notinseln in unserer Region und die TWS einer der ersten Partner, die offiziell als Notinsel
registriert sind.
Deutschlandweit ist das Projekt bereits in zahlreichen Städten und Landkreisen etabliert – im Süden dagegen noch eher unbekannt. „Unsere Region geht jetzt mit gutem Beispiel voran. Wir wollen die Notinseln bekannt machen und möglichst viele Anlaufstellen für Kinder schaffen“, erklärt Cilia Röder, Teamleitung der Kinderstiftung Ravensburg und Projektkoordinatorin. Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel mit Sitz in Karlsruhe hat das Projekt 2002 ins Leben gerufen und ist Projektpartnerin. Uwe Stürmer hat als Polizeipräsident und Botschafter der Kinderstiftung Ravensburg die Schirmherrschaft in unserer Region übernommen.
Hand in Hand für Sicherheit
Bei der Umsetzung wird die Kinderstiftung Ravensburg von einer Projektgruppe aus lokalen Kooperationspartnern unterstützt. Mit dabei sind bisher die Caritas, die Diakonie, das Polizeipräsidium Ravensburg, der Gemeinsam Sicher e.V., die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg, der Legner-Sautter-Stiftungsfonds, das Katholische Dekanat Allgäu-Oberschwaben, der Kinderschutzbund Ravensburg e.V., das Wirtschaftsforum Pro Ravensburg e.V. und die Stadt Ravensburg. Das Projekt wird über Spenden und Zuschüsse finanziert: „Spenden für die Umsetzung und Koordination des Projekts und die Kosten für den Druck des Werbe- und Informationsmaterials sowie die Ausstattung der Notinseln tragen dazu bei, das Projekt langfristig zu ermöglichen“, sagt dazu Cilia Röder.
„Wir freuen uns, wenn viele Akteure Haltung zeigen und Verantwortung übernehmen. Die TWS geht mit gutem Beispiel als eine der ersten Anlaufstellen voran.“
Cilia Röder
Teamleitung der Kinderstiftung Ravensburg und Projektkoordinatorin
Eltern informieren
Neben der Aufgabe, möglichst viele Notinseln zu schaffen, will die Projektgruppe auch die Eltern sensibilisieren und informieren. „Eltern können mit den Kindern den Schulweg oder andere Wege einüben und darauf hinweisen, wo Kinder Hilfe bekommen können“, so Röder. Die Notinsel-Aufkleber an den Türen oder in Schaufenstern weisen dabei den Weg. Die TWS ist in der Schussenstraße 22 und am Gespinstmarkt 15 in Ravensburg als Notinsel registriert. Damit ist sie eine der ersten Anlaufstellen für Kinder, die am Busbahnhof oder in der Ravensburger Innenstadt in eine Notlage geraten.
Initiatorin Dagmar Neuburger (r.) kam auf Cilia Röder (l.) von der Kinderstiftung Ravensburg zu, stellte das Projekt Notinsel vor und arbeitet engagiert in der Projektgruppe mit. © Don Ailinger
Notinsel werden – so geht´s
Notinsel werden können Geschäfte mit Publikumsverkehr, die im Erdgeschoss liegen und von der Straße aus gut sichtbar und erreichbar sind. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Kinderstiftung Ravensburg oder registriert sich online unter www.notinsel.de – die Registrierung wird an die Projektgruppe in Ravensburg weitergeleitet. Wer teilnimmt, bestätigt über eine Selbstverpflichtung die Bereitschaft, Kindern in Notlagen zu helfen.
Mehr erfahren: kinderstiftung-ravensburg.de
