Die TWS versorgt Ravensburg mit Fernwärme

Alte Heizung raus – Fernwärme rein: In der Ravensburger Innenstadt verlegen wir in mehreren Bauabschnitten das bisher größte Fernwärmenetz der TWS. Ziel ist es, bis Mitte 2026 alle Bereiche entlang der Trasse mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. Die ersten Abschnitte werden bereits 2023 in Betrieb genommen. Der Verlauf der Trassen ist so konzipiert, dass alle kommunalen Gebäude in der Innenstadt künftig über twsWärme beheizt werden. Immobilienbesitzer*innen entlang der Trasse haben schon jetzt die Möglichkeit, sich anschließen zu lassen.

90% CO2-Ersparnis durch TWS Fernwärme bringen den Klimaschutz in Ravensburg voran und machen die Region zukunftsfähig.

Mit Fernwärme beliefern wir die Haushalte über ein unterirdisches Leitungssystem. Dazu wird die Energie in Form von heißem Wasser transportiert, das mit Temperaturen zwischen 70 und 90 Grad Celsius durch gedämmte Rohre zu den Haushalten fließt. Über einen Wärmetauscher, die sogenannte Wärmeübergabestation, wird diese Energie in den angeschlossenen Gebäuden an den jeweiligen Heizkreislauf und das Brauchwasser übergeben. Das abgekühlte Wasser wird parallel durch ein zweites Rohr zurückgeleitet.

Klimaschutz profitiert von twsWärme

Ravensburg will klimaneutral werden. Mit dem Klimakonsens hat der Gemeinderat Maßnahmen und Zielvorgaben beschlossen, um die Klimaneutralität bis spätestens 2040 zu erreichen. Neben Aufgaben in den Bereichen Mobilität und Bewusstseinsbildung stehen vor allem Gebäude und Energie im Fokus des Klimakonsenses. Im Ergebnisbericht der Klimakommission Ravensburg ist zu lesen: „Der konkrete CO2-Minderungspfad sieht eine CO2-Minderung von circa 47 Prozent bis 2025, circa 74 Prozent bis 2030 und circa 87 Prozent bis 2035 vor.“ Dazu sagt Miriam Sepke-Vogt, Projektleiterin für Fernwärme bei der TWS: „Mit der twsWärme ist eine enorme CO2-Einsparung möglich – so viel wie mit keiner anderen Maßnahme im Rahmen des Klimakonsenses. Wir erreichen mit der Fernwärme bis zu 90 Prozent CO2-Reduktion, das entspricht rund 4.400 Tonnen des klimaschädlichen Gases im Jahr.“

Anschluss nicht verpassen

Immobilienbesitzer*innen in Ravensburg haben im Zuge der Erschließungsarbeiten die Möglichkeit, den Hausanschluss mit twsWärme zunächst kostenlos legen zu lassen. Die Kosten dafür sind erst fällig, wenn ein Wärmeliefervertrag unterzeichnet und bis 2035 realisiert wird. Einzige Voraussetzung ist die unmittelbare Nähe zur Haupttrasse oder den Erweiterungen entlang der Trasse. „Den Bauabschnitt am Gespinstmarkt und in der Roßbachstraße haben wir bereits fertiggestellt. Hier haben mit wenigen Ausnahmen alle Immobilienbesitzer*innen den Hausanschluss für die Fernwärme legen lassen und sich damit den Anschluss an die Energieversorgung der Zukunft gesichert“, so Miriam Sepke-Vogt. Geplant ist für 2022 die Erschließung in der Herrenstraße, in Teilen der Kirchstraße sowie der Olga- und Rudolfstraße. Bis 2026 werden der Marienplatz, die Seestraße, die Spohnstraße und die Reichlestraße folgen. Wir verschicken rechtzeitig Informationsbriefe zu den anstehenden Bauarbeiten sowie zu den Möglichkeiten, von der Fernwärme zu profitieren. Falls Immobilienbesitzer*innen sich für die Nutzung der Fernwärme entscheiden, können sie alle notwendigen Leistungen als Paket aus einer Hand von uns erhalten. „Klimaschutz muss vor der Haustüre anfangen“, ist Miriam Sepke-Vogt überzeugt. Dass es dafür in der Innenstadt kurzfristig etwas lauter wird und Teile der Straßen und Gehwege aufgebaggert werden, ist nur die eine Seite der Medaille. Denn langfristig profitieren alle davon, wenn die Klimaziele in Ravensburg erreicht werden können. Unsere Lebensqualität im Schussental, unsere Kinder und die Umwelt sowieso.

Förderproramm „Klimaschutz mit System“

Das Umweltministerium fördert über das Programm „Klimaschutz mit System“ ausgewählte Gemeinden und Landkreise, die auf systematischer Grundlage einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Fördergelder müssen für Vorhaben des kommunalen Klimaschutzes eingesetzt werden. Insgesamt erhält Baden-Württemberg über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fast 220 Millionen Euro aus dem Fördertopf. Eine Fachjury hat die eingereichten Anträge überprüft und bewertet. Das Fernwärmenetz der TWS für Ravensburg ist als förderwürdig anerkannt und erhält rund 2,1 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln.

1. Fernwärme ist weitgehend unabhängig von steigenden CO2-Abgaben.
2. Der Fernwärmepreis ist nur zu einem kleinen Teil von Schwankungen des Erdgas- oder Erdölpreises abhängig.
3. Anschluss an die Fernwärme erfüllt die Vorgaben zur energetischen Sanierung – zusätzliche Maßnahmen sind nicht nötig.
4. Der Hausanschluss an twsWärme ist zunächst kostenfrei und wird erst bei Nichtinanspruchnahme bis 2035 anteilig berechnet.
5. Breitband- und Wasseranschluss sowie zukunftsfähige Internetanschlüsse werden gleichzeitig erneuert beziehungsweise vorbereitet.
6. Die wartungsarme Wärmeübergabe-station ersetzt die alte Heizungsanlage – kein Aufwand mehr für Wartung oder Reparaturen.
7. Regelmäßige Kosten für den Schornsteinfeger entfallen.
8. Zuverlässige Energieversorgung durch 2-seitiges Fernwärmenetz
9. Ökologische und nachhaltige Wärmeversorgung
10. Von staatlichen Fördermöglichkeiten profitieren.