Energiepreise – früher, heute und in Zukunft

Sonne & Wind verändern den Markt.

vom 21. Mrz 2024
Autor: Stefan Blank
Fotos: Don Ailinger, tws
© Don Ailinger
  1. Du bist hier: Start
  2.  » 
  3. Artikel
  4.  » 
  5. VERSORGEN
  6.  » Sonne & Wind verändern den Markt.

In den letzten Monaten gab es große Schwankungen an den Energiemärkten. Viele Verbraucher*innen fragen sich: Was ist denn im Moment Sache bei den Energiepreisen? Und welche Veränderungen wird es geben? Armin Feser, Abteilungsleiter Vertrieb der TWS, bringt für uns Licht ins Dunkel.

Herr Feser, die Strompreise bewegen sich aktuell bei gut 30 Cent pro Kilowattstunde. Geht dieses Geld komplett an die TWS?

Armin Feser: Nein, das Geld geht nicht komplett an die TWS. Über die Hälfte des Strompreises setzt sich aus Steuern, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen zusammen. Der restliche Anteil am Strompreis entfällt auf Stromerzeugung/-beschaffung, Vertrieb, Service und Abrechnung. Ein ähnliches Modell gilt für Gas.

Viele Menschen glauben, dass Ökostrom teurer ist als konventioneller Strom. Stimmt das?
Nicht maßgeblich. Langfristig wird der Anteil der konventionellen Kraftwerke im Gesamtportfolio des deutschen Energiemarktes immer weniger, da diese von den Erneuerbaren verdrängt werden. Primärenergien wie Sonne und Wind sind fast immer da und stehen uns kostenlos zur Verfügung.

Waren Strompreise früher nicht nachts günstiger als tagsüber? Viele installierten deswegen Nachtspeicheröfen …
Früher war das tatsächlich ein wenig anders. Da gab es große Kraftwerkparks, die nachts viel Strom übrig hatten. Heute haben wir erneuerbare Energien. Das heißt: Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue, weht Wind, es scheint die Sonne – deshalb habe ich einen günstigen Preis. Nachts muss der Strombedarf tendenziell weiterhin über konventionelle Kraftwerke gedeckt werden.

Was bedeutet das für die Preiskalkulation der TWS?
Die Kalkulation von Festpreisen stellt aufgrund der Komplexität und des Zusammenspiels der verschiedenen Erzeugungsarten eine Herausforderung dar. Die TWS kann den Kund*innen aber einen fairen Preis anbieten. Im Vergleich zur Grundversorgung bieten wir einen deutlichen Preisvorteil. Und das bei hoher Qualität und regionalem Strom. Darüber hinaus soll bis Ende des Jahres ein dynamischer Stromtarif eingeführt werden.

Was bedeutet „dynamischer Stromtarif“?
Dieser orientiert sich direkt am aktuellen Börsenstrompreis und ist daher sehr variabel. Unsere Kund*innen würden dann profitieren, wenn er günstig ist und beispielsweise Stromspeicher im Haus gefüllt werden, können aber auch mal einen schlechteren Wert erzielen, wenn schneller Bedarf an Energie besteht und zu ungünstigen Preisen eingekauft werden muss. An einem sonnigen und gleichzeitig windigen Tag kann der Preis zum Beispiel extrem günstig sein. Dann ist es sinnvoll, das Verbrauchsverhalten daran anzupassen.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN: